Freitag, 26.04.2024
Change-Management: Von der Schreibmaschine zur Künstlichen Intelligenz
Meilensteine der Technologie der letzten 70 Jahre
Von der Anfertigung handschriftlicher Unterlagen mit einer Schreibmaschine bis hin zur Nutzung von künstlicher Intelligenz für datengesteuerte Entscheidungen - die technologische Entwicklung der letzten 70 Jahre hat die Arbeitswelt revolutioniert. Meilensteine wie die Erfindung des Internets, die Einführung von Smartphones und die Entwicklung von Cloud-Computing haben den Weg für eine effizientere und vernetzter Arbeitsumgebung geebnet und die Art und Weise, wie wir arbeiten und kommunizieren, grundlegend verändert. Die untenstehende Abbildung zeigt einen Ausschnitt der bahnbrechenden technologischen Fortschritte, welche neue Möglichkeiten der Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung geschaffen haben. Bei der Implementierung in den Unternehmenskontext kommt es jedoch darauf an, wie Führungskräfte diese Technologien einsetzen und ihre Mitarbeitenden darauf vorbereiten. Um neue Technologien erfolgreich in die Abteilungen zu integrieren, ist es wichtig zu verstehen, wie genau sich technologische Neuerungen auf die Arbeitswelt auswirken.
Bildquellen: Erster Digitalrechner, ELIZA, Schreibmaschinen und Rohrpost, Deep Blue, GPT-4
Die Auswirkungen des technologischen Fortschritts auf die Arbeitswelt und die damit einhergehenden Herausforderungen
Nicht nur die Technologie hat sich weiterentwickelt. Auch unser Arbeitsalltag ist nicht mehr der gleiche wie vor ein paar Jahrzehnten. Wir verschicken Emails statt Briefen, können dank Internet und Laptops flexibel von zuhause aus Arbeiten, Teams kollaborieren über den ganzen Globus, und wir halten unkompliziert Online-Konferenzen mit Menschen am anderen Ende der Welt. All diese Dinge haben bereits einen Change Management Prozess durchlaufen und sind heute für uns selbstverständlich geworden. Und nun ist es Zeit für den nächsten Schritt. Durch den Einzug der KI ergeben sich viele Möglichkeiten zur Automatisierung, Sicherung von Wettbewerbsvorteilen, Effizienzsteigerung und Entlastung von Mitarbeitenden. Es ist unter anderem möglich „mit einem Knopfdruck“ große Datenmengen zu analysieren, Muster zu identifizieren und Vorhersagen zu treffen. Dieser technologische Durchbruch schürt jedoch bei Mitarbeitenden auch Ängste über Jobverluste oder Überforderung aufgrund der Informationsflut. Führungskräfte müssen nun die Balance finden zwischen dem Einsatz von KI-Technologien und dem menschlichen Faktor. Sie spielen hier eine entscheidende Rolle, indem sie die Chancen der Technologie aufzeigen und eine Kultur der Offenheit und Veränderung fördern.
Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, diese neuen Technologien in ihre Unternehmensführung zu integrieren und sich mit den Auswirkungen auf die Mitarbeitenden auseinanderzusetzen. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat sich im Rahmen einer Befragung von jungen und mittelständischen Unternehmen mit den Herausforderungen beim Einsatz von künstlicher Intelligenz befasst.
Befragung zu den Herausforderungen der KI-Nutzung im Bereich der inneren Organisation von Unternehmen laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Die Studie zeigt, dass die Einführung von KI in Unternehmen birgt eine Vielzahl von Herausforderungen, die sich je nach Unternehmensmerkmalen und dem Stand der Implementierung unterscheiden. Während ältere und größere Unternehmen weniger von hohen Kosten betroffen sind, nehmen jüngere und kleinere Unternehmen dies stärker wahr, insbesondere wenn KI bereits produktiv genutzt wird. Interessanterweise empfinden Unternehmen, die Open-Source-Software für KI-Anwendungen verwenden, Kosten als größere Herausforderung, möglicherweise aufgrund zusätzlicher Implementations- und Anpassungsarbeiten. Risikomanagement ist vor allem in älteren und größeren Unternehmen sowie bei geringem KI-Reifegrad ein Thema, wobei Nutzer von kommerziellen Softwarepaketen dies stärker wahrnehmen. Die Rolle von Mitarbeiterkompetenzen wird besonders von mittleren und großen Unternehmen sowie Unternehmen mit geringem KI-Reifegrad als herausfordernd angesehen, während produktive Nutzer diese Herausforderung weniger spüren. Integration und ethische Verantwortung stellen ebenfalls wichtige Herausforderungen dar, wobei insbesondere Unternehmen, die Open-Source-Software nutzen, ethische Fragen häufiger als Problem betrachten. Dies verdeutlicht, dass die Akzeptanz und Befähigung der Mitarbeitenden eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Integration von KI in Unternehmen spielen.
Tipps und Tricks für eine höhere Akzeptanz der künstlichen Intelligenz bei den Mitarbeitenden
Die Akzeptanz von künstlicher Intelligenz in Unternehmen ist entscheidend für den Erfolg ihrer Implementierung. Um Mitarbeitenden die Angst vor Veränderungen zu nehmen, sollten Führungskräfte den Prozess der Implementierung nicht unterschätzen und gezielte Strategien entwickeln. Hier sind ein paar Ansätze, welche neben den bereits erwähnten Punkten für einem reibungslosen Prozess hilfreich sein könnten:
- Anbieten gezielter Schulungen und Workshops, um das Thema „künstliche Intelligenz“ zu entmystifizieren und das Wissen in den benötigten Kernfeldern zu erweitern
- Präsentation von positiven Beispielen aus der Praxis, um die Potenziale aus dem theoretischen Level herauszubringen
- Integration eines „Buddy – Programms“, bei welchem ein Kollege, der bereits Erfahrung im Umgang mit künstlicher Intelligenz hat und bereit ist, sein Wissen und seine Erfahrungen zu teilen, einen anderen Kollegen unterstützt
- Schaffung eines sicheren Raumes, in welchem Bedenken und Unsicherheiten kommuniziert werden können
- Betonung der menschlichen Fähigkeiten, die durch die Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz gestärkt werden, wie Kreativität, Problemlösung und zwischenmenschliche Kommunikation
Auch wir haben uns im Rahmen des Mittelstand Digital Zentrums Franken mit dem Thema Change-Management in Bezug auf künstliche Intelligenz auseinandergesetzt und werden Anfang Juni 2024 einen Workshop diesbezüglich anbieten. Schaut gerne auf unserem Online-Schulungsangebot vorbei.
Fazit: Die Zukunft der Führung liegt in der intelligenten Einbindung von künstlicher Intelligenz
In einer Welt, die von ständigem technologischem Fortschritt geprägt ist, spielt die Rolle der Führungskräfte eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Integration neuer Technologien in die Arbeitswelt. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Welt sich ständig verändert und dass wir uns mit ihr verändern müssen. Maschinelles Lernen, Robotik, Blockchain, Web3, Quantencomputing und Internet of Things werden immer mehr Bereiche unseres Lebens und unserer Arbeitswelt durchdringen. Dies erfordert von Führungskräften nicht nur ein Verständnis für die technologischen Entwicklungen, sondern auch die Fähigkeit, ihre Teams zu motivieren und zu unterstützen, sich den Veränderungen anzupassen. Eine offene Kommunikation, transparente Entscheidungsprozesse und gezielte Schulungen sind entscheidend, um die Akzeptanz von neuen Technologien zu fördern und mögliche Ängste und Widerstände zu überwinden.
Workshop zum Thema: Change Management
Neben interessanten Blogartikeln und Fachbeiträgen bietet das Mittelstand-Digital Zentrum Franken ebenso Workshops, Schulungen, E-Learnings und weitere hilfreiche Materialien zur Unterstützung von mittelständischen Unternehmen.
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